Geschichte von 1975 - 1979

 

Im Jahre 1974 kommt es dann nach langer Zeit zu einer Initiative zur Wiederbelebung des Fredelsloher Karnevals.

 

Die Ortschaft wird im Zuge der niedersächsischen Gebietsreform in die Stadt Moringen eingemeindet. Auf Vorschlag von Christian Carstens sen. Wird eine sogenannte „Arbeitsgemeinschaft der Fredelsloher Vereine“ gegründet. Zweck dieser Vereinsleiterkonferenz ist die bessere Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen den zahlreichen Vereinen.

 

 

Innerhalb der Vereinsleiter ist der Karneval einer der ersten wichtigen Besprechungspunkte.

 

Es zeigt sich, daß doch viele Fredelsloher den Wunsch hegen, wieder einmal Karneval zu feiern.

 

Die Vereinsleiter entschließen sich, die Schirmherrschaft für diese Veranstaltung zu übernehmen.

 

Daß der Fredelsloher Karneval (bis heute) mit einem Elferrat an der Spitze besteht, statt einem Prinzenpaar wie in vielen anderen Orten, erklärt sich aus diesem Zusammenhang.

 

Jeder Verein soll damit die Möglichkeit haben, einen Vertreter in diesen Elferrat zu entsenden. Gleichzeitig bietet dieses Verfahren auch den Vorteil, daß durch die Rückendeckung der Vereine in einer solchen Ortschaft wie Fredelsloh der Karneval eher zu einem Erfolg werden kann.

 

Die Aufstockung auf 11 Personen soll durch Einbindung von anderen Aktiven erfolgen.

 

Am 11.11.1974, pünktlich zum karnevasauftakt, tagen die Vereinsleiter im Sportheim und beschließen die Bildung des Elferrates aus folgenden Personen:

 

Ida Friedrichs

Walter Friedrichs

Hans Glania

Helmut Hanel

Walter Henne sen.

Bärbel Herbst

Karl-Heinz Herbst

Karl-Heinz Kirchner

Wilhelm Rieseberg

Eva Wedemeyer

 

Zum ersten Karnevalspräsidenten wird Hans Gehrken gewählt.

 

Die Fredelsloher Karnevalisten haben sich von Anfang an eher an der Mainzer Variante eines Büttenabends orientiert, während z.B. im Nachbarort Lauenberg ein Karnevalsumzug im Mittelpunkt steht.

 

In den kommenden Wochen hat Hans Gehrken mit seinem Elferrat die neue Karnevalsfamilie zu organisieren. Für den ersten Büttenabend im Jägerhof wird kräftig geprobt.

 

Die Veranstaltung am 07.02.1975 wird denn auch ein derart großer Erfolg, daß die Vorstellung zwei Tage später nochmals wiederholt werden muß.

 

Schon vom ersten Büttenabend an ist der Musikzug Fredelsloh unter der Regie von Walter Friedrichs mit dabei.

 

Er unterstützt die Veranstaltung mit musikalischer Umrahmung und sorgt so immer wieder für Frohsinn und Auflockerung.

 

Desweiteren wird er durchaus öfter ins Geschehen auf der Bühne einbezogen.

 

Der Musikzug ist bis zum heutigen Tage zu einer festen Institution bei Fredelsloher Karneval geworden

.

Die Verantwortlichen und Aktiven sind über die große Resonanz hocherfreut, und so ist es nicht verwunderlich, daß man sich bereits Gedanken macht über die Fortsetzung des Karnevalstreibens.

 

In einer Elferratssitzung vom 11.03.1975 wird ein durchweg positives Resumée gezogen, allen Aktviven soll mit einer gemeinsamen Feier der Dank ausgesprochen werden.

 

Schon in dieser Sitzung wird das Fortbestehen des Elferrates und seiner Aufgaben im Rahmen eines neu zu gründenden eigenständigen Karnevalsvereins zum ersten Mal erörtert. Hier kommt es noch zu lebhaften Diskussionen.

 

Um für spätere Zeiten eine Dokumentation zu erstellen, wird die Anfertigung von Protokollen beschlossen, als erster Schriftführer stellt sich hier Helmut Hanel zur Verfügung.

 

Im weiteren Verlauf des Jahres 1975 haben sich alle Beteiligten mit dem Thema beschäftigt, denn in der Sitzung vom 24.10.1975 wird bereits die Bildung des neuen Karnevalsvereins beschlossen.

 

Die offizielle Gründungsversammlung findet dann am 11.11.1975 statt. Die Mitglieder beauftragen den Elferrat mit der vorübergehenden Leitung der Geschäfte.

 

Bis zur nächsten Mitgliederversammlung soll der Elferrat eine neue Satzung erarbeiten und vorlegen.

 

Als Vereinsbeitrag wird die Summe von DM 12,-- festgelegt, die bis heute unverändert Gültigkeit besitzt !

 

Im Februar 1976 findet die zweite Karnevalssession statt, schon von vornherein geplant mit zwei Büttenabenden am Freitag und Sonntag.

 

Erstmals wird auch ein Kinderkarneval und Tanz am Samstag angeboten.

 

Bei dieser Saison wird eine Neuerung eingeführt. Helmut Hanel schlägt vor, ein oder zwei Mädchen als Begleitpersonen beim Ein- und Ausmarsch der Auftretenden einzusetzen.

 

Seinem Vorschlag wird gern entsprochen, daraus entstehen später die Rot-Weiß Funken, die bis heute die Garde des Vereins sind.

 

Zu Meinungsverschiedenheiten kommt es im März 1976. Bemängelt wird hier die teilweise Besetzung des Elferrates durch Ehepaare.

 

Insofern wird auf der nächsten Mitgliederversammlung am 18.03.1976 auch eine komplette Neuwahl des Elferrates veranlaßt.

 

Gleichzeitig erfolgt auch die Wahl des ersten Vorstandes. Ihm gehören folgende Personen an:

 

1. Vorsitzender: Hans Gehrken

2. Vorsitzender: Friedhelm Hollstein

Kassenwart: Karl-Heinz Herbst

Schriftführer: Helmut Hanel

Weiterentwicklung

 

Die erste Satzung des neuen Vereins wird am 24.06.1976 verabschiedet. Sie sieht eine Amtszeit der Vorstandsmitglieder von 3 Jahren vor, gleiches gilt auch für die Elferratsmitglieder. Dies soll ein Kontinuität in der Führung dieses noch jungen Vereins gewährleisten. Zusätzlich wird die Amtszeit des Präsidenten auf 5 Jahre festgelegt, um diesen Aspekt noch zu verstärken.

 

Vorstand und Elferrat machen sich in der Folgezeit daran, die Aktivitäten des Vereins zu festigen und im Veranstaltungskalender der Ortschaft fest zu installieren.

 

Erster Beschluß ist die Ausrichtung eines Kappenfestes zum Karnevalsauftakt am 11.11.1976 anstelle eines bisherigen „verkürzten“ Büttenabends.

 

Die Büttenabende selbst finden inzwischen einen derart großen Zulauf, daß ab 1977 ein dritter Büttenabend ausgerichtet werden muß.

 

In diesem Jahr besinnt sich der Verein auch wieder auf seine Tradition und führt erstmals wieder das schon früher bekannte Würstesammeln mit anschließender gemeinsamer Vesper durch. Auch das Verbrennen des Fastnachtskerls am Aschermittwoch kommt hinzu.

 

Für 1978 nimmt sich der Verein die Anschaffung einer neuen Dekoration vor. Verantwortlich hierfür zeichnet bis zum heutigen Tage Karl-Heinz Kirchner.

 

In der folgenden Saison 1978/79 kann der Verein bereits zum fünften mal Karneval feiern. Die Veranstaltungen haben im Dorfkalender einen festen Platz erobert. Der Verein ruht sich jedoch nicht auf dem Erreichten aus, sondern versucht sich stetig weiterzuentwickeln.

 

1979 entsteht aus den ursprünglich zwei Mädchen zur Begleitung bei Ein- und Ausmarsch die Funkengarde, die in abwechselnder Besetzung bis zum heutigen Tag eine feste Institution bei Fredelsloher Karneval geblieben ist und die Vorführungen an jedem Büttenabend mit einem Tanz eröffnet.

 

Bei dieser Saison wird erstmals auch ein offizieller Kinderbüttennachmittag veranstaltet, zu dem rd. 350 Kinder begrüßt werden können und der zu einer festen Einrichtung des Vereins wird (s.sep.Kapitel).

 

Das Jahr 1979 bringt für den Verein eine weitere anspruchsvolle Aufgabe: die erstmalige Ausrichtung der Fredelsloher Woche. Diese Dorfgemeinschaftswoche wird in jedem Jahr abwechselnd von einem anderen Verein übernommen. Aus den Reihen der Vereinsleiter wird dem karnevalsverein diese Aufgabe übertragen. Man ist der Meinung, daß sich der Verein ausreichend gefestigt hat und auch personell in der Lage ist, eine solche Veranstaltung auszurichten, kurzum: Der Verein ist auch in den Augen der Bevölkerung „erwachsen“ geworden.

 

Das Programm vom 08.07.-15.07.79 wird wie folgt festgelegt:

So.: Gottesdienst

Schießen, Gymnastik

Volleyballturnier

Mo.: Filmabend

Di.: Mannschaftskegeln

Mi.: Bunter Abend

Do.: Volkswandern

Fr.: Spiel ohne Grenzen

Sa.: Kindernachmittag

Abschlußtanz

So.: Anbringen Königsscheibe

 

Die Woche wird ein voller Erfolg sowohl für den Verein als auch für die Dorfgemeinschaft. Alle Veranstaltungen werden sehr gut besucht und stellen Veranstalter und Besucher zufrieden.